Hier einige Witze in fränkischer Mundart
Ungelogen
Ä Pfarrer, des
steht fest, der darf niemals lügen, höchstens ä weng die Wahrheit verbiegen.
Es käfft sich
ein würdiger geistlicher Rat in der Schweiz zwölf Tafeln Schokolad.
Doch wie er die
Grenzstation plötzlich erblickt, hat er sa schnell unter sei Achseln gezwickt.
»Hochwürden, haben Sie etwas zu verzollen?«
Der Pfarrer
denkt: Was ner die Simpel bloß wollen?! »Ich will nicht betrügen«, secht der
Pfarrer und schnauft. »Ich habe zwölf Tafeln Schokolade gekauft. Aber«, er sich
noch schnell zu sagen beeilt, »ich habe sie gleichmäßig unter den Armen
verteilt.«
Ruhesanft
In der
Sonntagskirch entdeckt der Fritz, wie schräg drübm auf än Emporensitz
der Müllers
Johann - er wohnt druntn Gries - scho seit der Predigt eingschlaffm iss.
Der Fritz
stumpert sein Nachbarn an und flüstert dem neis Ohr: »Da drübm iss eener
eigschlaffm, 's iss fei wirklich wahr.« -
»Na und?« secht
der Nachbar und tut sich ä weng reckng. »Deswecher brauchng Sa mich doch net
extra aufzuweckng.«
Moderner Vatikan
Rom wird modern
- ja, ja, ihr werd stauna:
Mit sei Kardinäl
besucht der Papst eine Sauna.
Und dem Papst
gfällt's, er fühlt sich wieder ganz jung. Sei alter Körper kummt so richtig in
Schwung. Der Heiliche Vater höckt drin, und er schwitzt, sei alta Gedanken wern
wieder neu und erhitzt.
»Du, Ratzinger«,
secht er zum Kardinal,
»des war schö,
des mach mer morchng gleich noch ämal.« Doch der weise Mann schüttelt sein
kardinalisches Haupt: »Morchng iss gemischte Sauna, des is für än Papst net
erlaubt!« - »Warum denn net?« schent der Papst traurigen Blicks. »So ä paar
Evangelischa machng doch nix.«
Lieferanten
Zwää sterben (so
was passiert scho ämal):
ä Arzt und der
anner ä General.
Sie schweben zum
Himmelstor im Nu,
sie schelln, sie
bumbern - des Tor bleibt zu. Da, ä Fensterla öffnet sich in der Wand: Der
Petrus, er hat die zwää scho erkannt.
»Ä Arzt und ä
General, ich seh's an der Mützn!
Ihr zwää müsst
den Lieferanten-Eingang benützen!«
Der himmlische Betriebsausflug
Drom Himmel
debattiern sa scho vierzehn Tag. Sie beraten den heurigen Betriebsausflug. »Nach
Jerusalem«, secht Jesus, »also mal ehrlich, da geh ich nix mehr hin, des iss mir
zu gfährlich. Wie wär's denn dagegen mit Lourdes, zu Ehren der Heiligen Damen?«
- »Nä«, secht die Heilige Maria, »dort verkitschn sa bloß meinen Namen. Aber wie
wär's denn mit Rom?« schlägt sie dagegen vor. - »Genau, nach Rom!« jubelt der
ganze himmlische Chor. - »Jawoll«, freut sich der Heilige Geist, »nach Rom fahrn
mir hi! Nämlich«, secht der Heilige Geist, »in Rom war ich noch nie.«
Besuch vom Herr Pfarrer
»Grüß Gott, Herr
Pfarrer, was verschafft uns die Ehr?« - »Grüß Gott! Na, wie geht's? Ich schau
halt ämal her.« - »Ach, Herr Pfarrer, mir bedankng uns schöa, aber es könnt uns
momentan net besser gegea. Mir dankng unnern Herrn dafür alla Tag, jawoll, mir
beten fleißig, des muss mer scho sag. - Gell, Andreas, sag, dass des stimmt -
und net bloß mir zwää, aa unner Kind. - Hansi, geh mal her! Hansi!!! - Er spielt
draußn im Sand. - Tu dein Finger ausn Poppes und geb dem Herrn Pfarrer ä schöna
Hand. - Und wie oft mir in der Bibel lesen, mer glaubt des net, mei Moo manchmal
noch spät abends im Bett. - Hansi, spring doch schnell ämal nauf, aufm Papa sein
Nachtkästla liegt's gleich obendrauf, und hol doch ämal, du wäßt scho, wo's ist,
des Buch, wo der Papa so gern drinna liest« Der Bua rennt los, die Mutter
strahlt ... und dann hat der Bua ... den >Playboy< gholt.
Zwei Pfarrer
»Sie sind frei?
Sie könnertn mir aushelf'«,
es reden zwää
geistlicha Herrn. -
»Warum
eigentlich net? Ich helf Ihna gern. Ich will bloß schnell guck, wo ich mein
Ausweis hab, da ...« - »Lassn Se's ner sei, dass Sie ä Pfarrer sinn, des seh ich
scho so ... Heut abend iss übrigens Schlachtschüssel, in der Wirtschaft, beim
Heinz.« -
»Tut mir leid,
ich bin Vegetarier, Fleisch ess ich keins.« - »Na, dann trinkng Sie wenigstens ä
Festbier, ä Klosterbier, ä Katholisches.« -
»Tut mir leid,
aber ich trink nie irgendwas Alkoholisches.« - »Dann mach mer halt ä weng Gaudi
mit die Pfarrersköcha, die hat ä Freud.« - »Tut mir leid, ich möcht mich in mein
Zimmer auf die Mess vorbereit.« -
»Waaas? Ke
Schlachtschüssel, ke Alkohol und ke Humor? Kenn Spaß mit meiner Köcha? Ja, wie
kumma Sie mir denn vor?
Zeigen Sie mir
lieber doch ämal Ihrn Ausweis, denn da steht's drin.
Ich möchte seh,
ob Sie aa wirklich ä katholischer Pfarrer sinn!«
Der Papagei
Än Papstbesuch
hat der Kölner Bischof gemacht und hat als Gschenk sein Papagei mitgebracht.
Ach, hat sich der Papst gfreut: »Ä Papagei, der wu spricht!« Der Heilige Vater
strahlt übers ganze Gesicht. Und jeden Früh - außern Papst hört des kenns -
begrüßt na der Vogel: »Guten Morgen, Exzellenz!«
Doch der Papst
denkt nach zehn bis vierzehn Tag: Der müssert jetzt ämal anfang und »Heiliger
Vater» zu mir sag. Und der Papst spricht's na vor, er lobt des Tier, und er
schent's, doch der rheinische Papagei secht bloß: »Guten Morgen, Exzellenz!«
Da fällt's dem
Papst ei: So erkennt der mich nie!
Ich muss mei
prächtigsta Gewänder anzieh!« Und er tritt in den Raum, farbig und bunt: lila
Kreuz, grüna Stern auf hellrotem Grund, und auf den Kopf setzt er sich die Tiara
ganz brav. Endlich schreit der rheinische Papagei: »Kölle alaaf!«
Das Interview
»Herr Pfarrer:
Was macht der Gottesdienstbesuch? möchte ich Sie ämal fraach ...«»Oh, es iss nix
mehr wie früher, es lässt spürbar nach.
Immer weniger
Leut kumma, des mecht mich ganz krank.
Aber bei die
Evangelischa soll's noch schlimmer sei, Gott sei Dank!«
Brennholz
Der Max iss
Buchhalter im Sägewerk Klemm.
Zum Schürn nimmt
er alla Tag
ä klenns
Scheitla Holz mit hemm.
Aber eines Tages
schlägt na doch sei Gewissen dabei, und er hat's ausgerechngt bis auf
Kommastellen zwei. Beim Beichtn hat er's dann gflüstert, ganz leis, gar net
laut:
»Ich habe im
letzten Jahr acht Komma fümf sechs Ster Holz geklaut.« - »So viel Holz?!« schent
der Pfarrer. »Die Idee war ä ganz dumma! Hättn Sa halt jeden Tag ä klenns
Scheitla mit hemmgenumma.«
In der Höll
Ä Moo stirbt -
so was geht heutzutag schnell.
Zu gut gelebt,
zu viel geliebt - ab in die Höll! Aber wie er sich umguckt, stellt er schnell
fest, dass es sich dort gar net schlecht leben lässt.
Ä Wiesn und
Bratwürscht, Bier und Musik in än Zelt .. . »Also, die Höll hab ich mir ganz
anders vorgstellt. Iss des wirklich die Höll?« frecht er den Luzifer. - »Na
freilich«, secht der, »aber geh ämal her und guck ämal über des Mäuerla drüber.«
Jessas Gott! Feuer und Hitz! Die Menschen schlottern wie im Fieber! Sie wern
geröst und gebraten, ihr Köpf sinn rot wie die Kirschn! Und überall Heulen und
Zähneknirschen! »Was iss denn des?« frecht erschrocken der Moo. - »Des sinn die
Katholischa, die wolln des so.«
Besuch bei der Oma
Bei Gelb durch
die Ampel, die Amonshöh hoch,
ämal schnell die
Oma aufm Friedhof besuch.
»Bua, hol rasch
zwää Gießer, mir hamm net viel Zeit, ich will inzwischen des Gras ä weng
schneid.« Es Grab bräuchert mer eigentlich bloß ä weng gieß, aber sie will, dass
es es schönsta vo die Gräber iss. »Hol noch än Gießer, ich brauch noch ä weng,
die Stinkerli lassn ihr Köpf scho häng.
Halt, ich brauch
noch mehr Wasser, net alles vergießen. Aufm Grabstee hat so ä Vogel
draufgschissn. Dei Taschetuch her, ich putz schnell den Dreck. So, jetzt ä weng
Wasser, siehst, der Dreck iss scho weg. Jetzt zupf mer noch aus, aber schnell
muss es geh In ä Stund muss scho aufm Tisch unner Essn steh'. Den Strauß noch ä
weng gericht - jetzt iss alles adrett«
»Mama«, frecht
der Bua, »gell, bet wöll mer heut net?«
Die zehn Gebote
Der Herrgott
gibt an:
»Moses, los
schreib es: Neuntens:
Du sollst nicht
begehren deines Nächsten Weibes!«
Da hat der Moses
versagt, denn er hätt freech müss sodann: »Und wo soll ich hinschreib: Du sollst
nicht begehren deiner Nächsten Mann?«
Ä Pfarrer auf än Gaul
Dem Herrn
Pfarrer sei Gaul iss gut gezochng. Er folgt aufs Wort, des iss net gelochng.
Auf »Gott sei
Dank« fängt des Tier an zu gehen, auf »Amen« bleibt der Heider dann stehn.
»Gott sei Dank!«
schreit der Pfarrer; schon trabt das Tier.
Der geistliche
Herr bet beim Reiten sein Brevier. Schließlich kann man ein lautes »Amen« hör;
der Gaul bleibt stehn und bewegt sich nicht mehr. Aber genau vor einem Abgrund -
der Schreck mecht den Pfarrer ganz krank! Und erleichtert schreit der geistliche
Herr: »Gott sei Dank!«
Der junge Herrgott
Jesus Christ hat
eines Tages nach der Erde Verlangen. Aber net zu die Altn - nein, zu die Junga
iss er gangen. Er iss zu än Fußballclub (es war grad Fußballzeit) und hat sich
in die erste Mannschaft eingereiht. Da frecht der Hannes den Sepp: »Kennst du
den mit die langa Haar? Der spielt ja traumhaft, den sei Tricks - wunderbar! Der
läfft, und der stürmt und schlägt Flanken vor, und da: Jetzt schießt er scho sei
drittes Tor! Ich möchert ner wiss, wer des iss und woher der die Stärk hat.« -
»Ich wäß aa net,
aber er spielt wie ein junger Herrgott.«
Fledermäuse
Drei Pfarre
höckng bei än Schoppm zamm, und sie stelln fest, dass sa die selben Probleme
hamm. »Ich hab Fledermäus in der Kirch.« - »Was, du aa?« -
Der dritt secht:
»Bei mir warn aa sötta Frecker da.« - »Ich hab sa verscheucht mit Wasser«,
jammert der ee, »aber sie sinn wieder da, wie eh und je.« - »Ich hab sa außer
der Kirch gfüttert, die Viecher, die dumma.
Sie hamm's
gfressn, aber sie sinn wiederkumma.« - »Meina sinn fort«, lacht der dritt, »die
kumma nix mehr!
Und die ganz
Prozedur war gar net so schwer: Ich hab sa getauft, nachdem ich sa gfanga.
Seitdem iss kenna mehr in die Kirch neiganga.«
Die D-Mark
Der Euro iss
kumma, die D-Mark iss gstorbm.
Im Himmel hat
sich die D-Mark um Einlass beworbm. Der Petrus secht:
»Die Pfennig
dürfm rei, die Zehnerli aa.« - »Aa die Fuchzicher und die Markstückli?« - »In
Gotts Nama, jaa! Aber die 5-, 10-, 20-Mark-Scheine derfm net nein Himmel! Ich
bin dergechng!«
Die 50- und die
100-Mark-Scheine traun sich kaum mehr, sich zu rechng. »Warum derfm mir net nein
Himmel?« schrein die Scheine überzwerch. - »Ganz eefach«, secht der Petrus, »ihr
ward auf Erden fast nie in der Kirch.«