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Da in nächster Zeit wieder eine Renovierung der Pfarrkirche ansteht, finden Sie hier Bilder und Zeitungsartikel früherer Renovierungen.

Bericht des "Boten vom Grabfeld" 8. Januar 1975

Bericht des "Boten vom Grabfeld" 7. Juni 1979

Bericht des "Boten vom Grabfeld" 25. September 1972

Bericht des "Boten vom Grabfeld" 27. Oktober 1980

Bilder der Innenansicht vor der Renovierung

Meßdiener-Wandgekritzel von 1740 freigelegt

Renovierung der Merkershäuser Martinskirche - Neuer Turmaufgang - BvG-Gespräch mit Architekten

 MERKERSHAUSEN (hz). Zu den schönsten Gotteshäusern im Grabfeld zählt die katholische Pfarrkirche Sankt Martin in Merkershausen. Derzeit wird die Kirche innen renoviert. Eine Außenrenovierung soll in einem späteren Bauabschnitt erfolgen. Architekt Wilhelm Geßner (Brendlorenzen), der die Bauarbeiten plante und leitet, berichtete in einem Gespräch mit dem BvG über den Verlauf der Renovierung. Bei den Arbeiten wurden einige interessante Kostbarkeiten, darunter Wandgekritzel von Ministranten aus dem 18. Jahrhundert, freigelegt.

 Eine lange, ereignisreiche Geschichte hat die Merkershäuser Martinskirche hinter sich. 1309 wurde das Gotteshaus dem Zisterzienserkloster Langheim angegliedert. Seit 1310 ist es eine Pfarrkirche. Die Turmuntergeschosse sind noch mittelalterlich. Die Erhöhung des Kirchturmes übernahm 1601 Valentin Dietz, Bürger und Steinmetz in Königshofen. Renovierungen der Kirche wurden 1601 und 1612 vollzogen. In den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts wurden Chor und Langhaus des Gotteshauses neugebaut; an der Fassade befindet sich die Jahreszahl 1737. Am 1. Oktober 1743 fand die Weihe der Kirche statt.

Den Neubau führte damals der Königshöfer Maurermeister Michael Schmidt aus. Schmidt hatte auch den Plan angefertigt, den der Würzburger Baumeister Balthasar Neumann begutachtete. Wahrscheinlich ergab diese Begutachtung eine eingreifende Umgestaltung des Schmidt'schen Planes. Ein Plan von Neumann für Merkershausen ist im Fränkischen Luitpoldmuseum erhalten, aber erst mit dem 29. Oktober 1738 datiert. Auch schrieb Neumann in einem Brief an den Fürstbischof, er habe auf einer Reise nach Königshofen die Kirchen „in Schonungen, Merkershausen, Neuseß und Michelau besehen und die Merkershäuser ausgesteckt". Dem Abt von Langheim, der als Steuerverwalter in allen finanziellen Dingen zu entscheiden hatte, war der Neumann'sche Riß zu zu teuer. Er ließ durch einen Weimarer Baumeister einen Plan vorlegen, der aber nicht durchdrang.

 Im Portalgebiet befindet sich ein Wappen des Fürstbischofs Karl von Schönborn und die Jahreszahl 1737. Eine Sandsteinfigur von „St. Maria immaculata" ist über dem Portal in der Mittelnische angebracht. Die drei Untergeschosse gehören im Mauerwerk wohl noch dem 14. Jahrhundert an, wofür die schmalen frühgotischen Fenster im dritten Geschoß sprechen.

Als Deckengemälde sind im Chorraum die „Verklärung des heiligen Johann Nepomuk", darunter Prag und die Moldaubrücke und im Langhaus Sankt Martin und darüber die „himmlische Herrlichkeit" zu sehen. Der Hochaltar ist ein viersäuliger Rokokoaufbau, der um 1740 mit seitlichen Durchgängen geschaffen wurde, über denen die lebensgroßen Holzfiguren Sankt Martin und Sankt Kilian stehen. Das Altarblatt zeigt die Himmelfahrt Mariä. Die zweisäuligen Rokokoseitenaltäre mit Gebälk und Seitenfiguren tragen als Bekrönung Wolkengloriolen. An Stelle der Altarblätter befinden sich Nischen mit dem Kruzifix bzw. dem Jesuskind. Auf der Rokokokanzel, die um 1750 gefertigt wurde, stehen die Figuren „Christus Salvator" und der Evangelisten Matthäus und Johannes. Die Entstehung des Taufsteins wird auf das Jahr 1600 beziffert. Auf dem Deckel ist eine hölzerne Taufgruppe zu sehen, die um 1750 entstand. Schließlich ist außen an der Kirche bei dem Turm die Bekrönung einer spätgotischen Sakramentsnische im Kielbogen mit zwei Fialen mit Laubbossen zu sehen.

 Wieder einmal war eine Renovierung notwendig geworden. Nach langen Vorbereitungen konnte im Herbst 1974 endlich mit den Arbeiten begonnen werden. Das gesamte Gotteshaus wurde innen zunächst völlig neu getüncht. Decke und Wände erstrahlen jetzt wieder in vollkommenem Weiß, so daß die Gemälde wieder besser zur Geltung kommen. Unter den Bankblöcken wurde neuer Fußboden verlegt. Auch neues Gestühl soll angeschafft werden. Alles muß sich natürlich dem Stil des alten Gotteshauses anpassen. Wie Architekt Grüner weiter mitteilte, wurde die Kirchenheizung umfunktioniert von einer Bank- in eine Warmluftheizung. Die Heizung der Merkershäuser Kirche wird mit Öl betrieben.

Bei der Entfernung der Trennwand in der Sakristei wurden zum Teil noch erhaltene Fresken gefunden. Außerdem stießen die Arbeiter auf - was höchst selten vorkommt - Wandgekritzel von Ministranten, die um 1740 dort hingekommen sein sollen. Die Zeichnungen zeigen kleine Kirchen, die die typisch gotische Form aufweisen und Herzen, die von Dolchen durchstochen sind.

 Bei der Sakristei handelt es sich um den Chorraum der alten Kirche. Unter anderem wurden auch Altarreste des früheren Hochaltars freigelegt. Außerdem ist im Sakristeiraum das gotische Rippengewölbe klar zur Geltung gekommen. Der Boden der Merkershäuser Kirche wird tiefer gelegt. Daneben wird ein neuer Turmaufgang in Form eines kleinen Anbaues geschaffen. Von einer Grundfläche von 2,5 mal 2,5 Metern aus führt eine Wendeltreppe zum Turm hinauf. Dieser kleine Anbau soll an der östlichen Seite des Turmes erstellt werden. Da das Dach zwischen Turm und Kirchenschiff eine Holzkonstruktion ist, die durch starken Wurmfraß leidet, mußte auch hier etwas unternommen werden. Diese Decke wurde, einer aufwendigen Wurmschutzbehandlung unterzogen.

 Wie Architekt Geßner abschließend mitteilt. sollen die Arbeiten bis zum Frühjahr dieses Jahres beendet sein.

 

Kunstverständnis ist bei der Renovierung ausschlaggebend

 An der Merkershäuser Kirche wird das Gerüst bereits aufgestellt

BAD KÖNIGSHOFEN - OT MERKERSHAUSEN. Die Merkershäuser Kirche, in den Jahren von 1734 bis 1743 errichtet, hatte in den letzten Jahren doch immer wieder Schäden aufzuweisen, insbesondere an der Außenfassade, nachdem 1963 die letzten Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden. Geplant war eine Renovierung schon im letzten Jahr. Bis zu ihrer Durchführung mußte sich Pfarrer Otto Pfeiffroth jedoch noch bis zum Juni gedulden: In diesen Tagen wurde damit begonnen, das Gerüst aufzustellen, wenngleich noch nicht alle Entschlüsse gefaßt und die Zuschüsse geregelt sind. Auch ist die Frage der Baulast noch nicht vollends geklärt, gibt Pfeiffroth Auskunft; das Ordinariat hofft auf die Stadt Bad Königshofen als Baulastträger. Ein Entschluß des Stadtrates lautete jedoch, die Kirchengemeinde Merkershausen stehe als Baulastträger fest: diese Entscheidung war schon vor der Gebietsreform gefallen, und seither wurde kein Gegenbeweis erstellt. Der Stadtratsbeschluß erfolgte, nachdem in dieser Angelegenheit bereits das Landratsamt eingeschaltet worden war.

Nach einer Begehung mit Pfarrer Pfeiffroth stellte der zuständige Architekt, Dag Schröder aus Schweinfurt eine Baubeschreibung auf. Diese besagt u. a., daß das Turmobergeschoß hergerichtet werden sollte, zusätzlich eine Balkenlage mit Verbretterung eingezogen werden muß. Die Durchführung dieser Maßnahme steht bevor, bestätigt der Ortsgeistliche.

Die Sandarchitekturteile sind teilweise sehr stark verwittert besonders im Giebelbereich und im Bereich des Turmes, und auch der Verputz des Kirchenschiffes ist größtenteils verbraucht. So wird man sich nun zunächst in diesem Bereich an die Arbeit machen, das Gotteshaus wieder herzurichten.

Ein weiterer Abschnitt ist der Treppenaufgang, der direkt von der Straße aus in die Kirche hineinführt. Die Plattform vor dem Kirchenportal ist zu klein, und auch die Halterungen an den Seiten fehlen. So stellt man sich nun eine Treppe vor, die beiderseits des Eingangs hinab zum Gehweg führt. Diese Vorstellung muß allerdings erst noch vom Ordinariat überprüft werden. Der sachverständige Kirchenverwalter gab sich bei seinem letzten Besuch jedenfalls nicht damit zufrieden, daß ein Sandsteinbau und ein Treppenaufgang aus Kalkstein sich in ein gemeinsames Bild einfügen sollen. Einer der ausschlaggebenden Punkte soll bei einem Neubau dieses Abschnittes die künstlerische Gestaltung sein.

Überprüft wird weiterhin der Blitzableiter, Kontrollen werden auch an den Fenstern durchgeführt. Hier könnten sich eventuell Stellen an der Bleiverglasung finden, die nicht mehr dicht sind.

Bis September, so rechnen die Verantwortlichen, wird die Renovierung abgeschlossen sein. Im Jahre 1980 denkt man dann an einen Ausbau der Orgel im Innenraum des Gotteshauses, die Kaspar Schlembach im Jahre 1839 erstellte.

Die Gesamtkosten der Außenrenovierung belaufen sich auf 275 000 Mark, von denen das Ordinariat 145 000 übernehmen will, Zuschüsse kommen von Seiten der Stadt Bad Königshofen in Höhe von insgesamt 50 000 Mark, weitere finanzielle Unterstützung werde von Seiten des Kultusministeriums und des Landesamtes für Denkmalspflege erwartet. Die Restfinanzierung wird vermutlich die Pfarrgemeinde übernehmen.

Der im Jahre 1601 erbaute Turm der katholischen Pfarrkirche in Merkershausen erhielt einen neuen Glockenstuhl. Zur gleichen Zeit wurde eine vollelektrische und vollautomatische Turmuhranlage eingebaut. Die kosten von rund 30 000 Mark trägt die Gemeinde.

Renoviert worden ist mit einem Kostenaufwand von insgesamt 50 000 DM die Kirchenorgel auf der Empore der Kirche in Merkershausen. Die Orgelbaufirma Weiß aus Zellingen gab sich viel Mühe, das Bauwerk wieder zur Geltung zu bringen. jetzt zeigt sich das Instrument wieder in Glanz. Die Orgel wurde auf zwölf Register erweitert und auf Zinnpfeifen umgestellt, so daß die ursprüngliche Fassung wieder erreicht worden ist. Die Kosten tragen Pfarrgemeinde und Ordinariat gemeinsam.

Bilder

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Stand: 23. März 2004