... noch mehr zum Schmunzeln
Notwendige Umkehr
Ein Mann sitzt mit anderen Reisenden in einem Zugabteil.
Jedes Mal, wenn der Zug in einen Bahnhof einfährt, stöhnt er auf und jammert vor
sich hin. Schließlich gerät er fast in Panik. Die anderen fragen ihn: »Was ist
denn los? Warum jammern und stöhnen Sie dauernd?« Der Mann antwortet: »Ich muss
doch jammern, wenn ich bei jedem Bahnhof merke, dass ich in die falsche Richtung
fahre!«
Hoher Besuch
Bei der Kirchenbesichtigung weist der Ortspfarrer den Dekan
besonders auf die feuchten Stellen an der Wand hin. »Da brauchen wir Geld«, sagt
er, »das sitzt tief in der Mauer drin, das muss unbedingt renoviert werden!«
»Ach was«, wehrt der Dekan ab, »das kommt alles nur von Ihren wässrigen
Predigten!« Der Pfarrer antwortet: »Dann müssen eben Sie kommen und ein paar von
Ihren trockenen halten ...«
Nächstenliebe
Ein Pfarrer ging durch das Dorf und sah zwei Buben, die
sich auf der Straße prügelten. Er ging hin und packte den Älteren der beiden am
Arm. »Mein lieber Junge,« fragte der Pfarrer streng, »hast du denn im
Religionsunterricht nicht aufgepasst? Kennst Du nicht das Gebot: Du sollst
deinen Nächsten lieben wie dich selbst?« Der Junge antwortete: »Das gilt in
diesem Fall nicht, Herr Pfarrer. Das ist nämlich nicht mein Nächster, sondern
mein Bruder!«
Manche sind nie zufrieden ...
Ein Wengerter jammerte Jahr für Jahr über die Ernte. Mal
fiel sie zu gering aus, mal waren die Trauben zu sauer, mal kam beides zusammen.
Doch eines Jahres trugen die Weinstöcke eine Rekordernte mit hoher Qualität. Ein
Nachbar fragte den Wengerter, ob er nun zufrieden sei. Doch der machte sein
gewohnt missmutiges Gesicht und erwiderte: »Was glaubscht, wie des den Boden
schlaucht ...«
Höhenflüge
Der frühere Direktor der Liebenzeller Mission Hanspeter
Wolfsberger erzählt in einem Buch über Missgeschicke im Pfarrdienst. Er
berichtet von einem Kollegen, der in seiner Freizeit Segelflieger war. Eines
Tages dachte dieser Pfarrer: »Heute Mittag kann ich mir mal frei nehmen und eine
Runde fliegen.« Vom Flugplatz Klippeneck startete er zu einer Segeltour. In
großen Kreisen flog er auch über seinen Wohnort. Er sieht eine Menge kleiner
schwarzer Punkte, die alle auf dem gleichen Weg sind. Er geht ein bisschen
tiefer und erkennt: Die gehen alle zum Friedhof. Und dann fällt es ihm ein:
Beerdigung vergessen! Die dort unten warten auf mich! Er ist nur ein paar
hundert Meter weit weg und kann doch nichts machen. Dieser Pfarrer wird heute
noch rot, wenn er an diesen Tag zurückdenkt...
Sinnlose Suche
Zwei Polizisten treffen nachts einen Mann, der unter einer
Straßenlaterne auf dem Boden herumkriecht. Sie fragen ihn, was er da macht, und
er antwortet: »Ich suche meinen Hausschlüssel.« Die Polizisten bieten ihre Hilfe
an und gemeinsam suchen sie den Boden ab. Doch der Schlüssel bleibt
verschwunden. Schließlich will einer der Beamten wissen: »Sind Sie ganz sicher,
dass Sie den Schlüssel hier verloren haben?« – »Nein,« sagt der Mann, »das war
dort drüben im Gebüsch.« – »Aber warum suchen Sie dann hier unter der Laterne?«
– »Weil es hier viel heller ist!«
Kleine Boshaftigkeiten
Zwei frühere Kolleginnen treffen sich. Zuckersüß sagt die
eine: »Da sieht man mal, wie man älter wird. Ich hätte dich fast nicht
wiedererkannt.« Die andere antwortet: »Also ich war mir gleich sicher, dass Du
es bist. Dieses Kostüm trägst Du schon seit zehn Jahren, nicht wahr?«
Wunder
Eine alte Frau kommt nach dem Gottesdienst aus der Kirche.
Sie schaut zur Turmuhr hoch und sagt vor sich hin: »Jetzt kann ich wieder
laufen, jetzt kann ich wieder laufen.« Der Pfarrer hört das und fragt: »Sagen
Sie, gute Frau, haben Sie gerade ein Wunder erlebt? Seien Sie froh und dankbar,
dass Sie wieder laufen können!« »Nein«, antwortet die Frau, »ich habe kein
Wunder erlebt. Wegen Ihrer langen Predigt habe ich den Bus verpasst, und jetzt
kann ich wieder nach Hause laufen!«
Nicht alles wörtlich nehmen
Ein Schwabe fährt zum ersten Mal mit seinem Auto durch eine
Waschanlage. Er ist ein bisschen nervös und fragt den Angestellten, was zu
beachten ist. Der Angestellte sagt ihm: »Folgen Sie einfach den Anweisungen auf
dem Schild, dann kann gar nichts passieren.« Der Mann fährt in die Waschanlage
hinein und kommt nach einer Minute völlig durchnässt wieder heraus. Der
Angestellte ruft: »Ja, was haben denn Sie gemacht?« »Genau des, was Sie mir
g´sagt hend. Da stand uff dem Schild: "Gang raus"!«
Ein anstößiges Wunder
Vor Jahren gab es in Württemberg einen Vikar, der ein
Zimmer bei einer älteren Frau gemietet hatte. Sie störte sich daran, dass der
junge Pfarrer abends gerne einmal ein Viertele trank. Er versuchte sich zu
verteidigen und sagte: »Jesus hat auf der Hochzeit zu Kana sogar Wasser in Wein
verwandelt.« Darauf antwortete die Frau auf Schwäbisch: »Des isch net sei
beschtes Stückle gwä.«
Wir sehen nur, was vor Augen ist ...
Eine junge Dame aus Berlin hatte zwei ernsthafte Verehrer.
»Ach,« seufzte sie, »wenn man doch nur einem Menschen ins Herz sehen könnte!
Dann wüsste ich, wer von beiden mich wirklich liebt!« Eine Freundin riet ihr:
»Lade beide zu einem Spaziergang ein. Und wenn ihr am Landwehrkanal steht, dann
nimm deinen Pudel auf den Arm und lass ihn wie aus Versehen ins Wasser fallen.
Derjenige von den beiden, der den Pudel rettet, der liebt dich wirklich!«
Am nächsten Sonntag ging die junge Dame mit ihrer Freundin
und den beiden Verehrern spazieren. Am Kanal ließ sie den Pudel wie
vorgeschlagen ins Wasser fallen. Einer der Männer fasste sich ein Herz und
sprang in die reißende Strömung. Mit letzter Anstrengung schaffte er es, den
kleinen Hund zu retten. Dann stand er vor seiner Herzdame, triefnass und voller
Schlamm. Die junge Frau schaute ihn an und sagte dann zu ihrer Freundin: »Ich
habe es mir überlegt. Ich nehme lieber den Trockenen!«
Freue dich, freue dich, o Christenheit...
In die Gottesdienste eines Missionars in Afrika kam auch
ein junger Hirte aus der Steppe. Er hatte die Angewohnheit, die Predigt immer
wieder durch ein lautes »Halleluja!« zu unterbrechen. Dem Missionar war diese
Störung peinlich, und besonders ärgerte es ihn an Weihnachten, wenn die ganze
Gemeinde versammelt war. In einem Jahr wollte er besonders schlau sein und
sprach ein paar Tage vorher mit dem lästigen Zwischenrufer. »Hör zu,« versprach
er dem jungen Mann, »wenn du mich an Weihnachten in Ruhe predigen lässt, dann
schenke ich Dir ein paar Stiefel!« Ein paar Stiefel – das ist für einen Hirten
in Afrika ein kleines Vermögen. Der junge Mann war mit dem Tauschgeschäft
einverstanden. Und so kam der Weihnachtsgottesdienst. Der Hirte saß auf der
Holzbank und freute sich auf seine Stiefel. Doch dann hörte er von den Hirten in
Bethlehem. »Mensch, großartig,« dachte er, »das sind welche wie ich!« Und er
hätte große Lust gehabt, laut »Halleluja!« zu schreien. Aber er dachte an die
Stiefel und blieb ruhig. Doch dann las der Missionar die Botschaft des Engels
vor: »Siehe, ich verkündige euch große Freude«. Da hielt es den jungen Mann
nicht mehr auf seiner Bank. Er sprang auf und rief in die andächtige Versammlung
hinein: »Stiefel hin oder Stiefel her – Halleluja, gelobt sei Jesus Christus!«
Ganz diskret
Ein Schwabe kommt mit einem Koffer voll Geld in eine
Schweizer Bank. Er winkt den Schalterbeamten ganz nah heran und flüstert ihm zu:
»Ich habe hier im Koffer 100.000 Euro; die möchte ich gerne einzahlen.« Der
Bankangestellte antwortet: »Sie können ruhig lauter sprechen – in der Schweiz
ist Armut keine Schande!«
Ausgetrickst
Zwei Rheumakranke treffen sich öfters beim Masseur. Als sie
wieder einmal auf ihre Behandlung warten, sagt der eine: »Mensch, wenn die halbe
Stunde nur schon vorbei wäre! Dieser Schmerz, wenn mein krankes Bein massiert
wird - ich könnte glatt die Wände hochgehen!« Der andere lächelt: »Bei mir ist
das gar nicht schlimm. Man muss nur den richtigen Trick raushaben ...« »Was für
einen Trick?« fragt der erste Patient gespannt. »Na ja, ich halte immer das
gesunde Bein hin ...«
Taufe
Eine Großmutter erzählt: Bei der Taufe von meinem Sohn
hatten wir einen besonderen Pfarrer. Der schöpfte das Wasser nicht mit der Hand
auf den Kopf, sondern nahm die Kanne. Dreimal hat er meinem Jungen einen Schwall
ins Gesicht geschüttet, das arme Kind hat richtig nach Luft geschnappt. Aber, so
berichtet die Großmutter, dem hab' ich die Meinung gesagt. »Sie haben meinen
Sohn ja fast ertränkt!« Und wissen Sie, was er geantwortet hat? »Da sind Sie
schuld! Sie hätten das Kind so halten müssen, dass das Wasser abläuft!«
Funkstille
Ein Ehepaar gerät in Streit miteinander, ein Wort gibt das
andere, bis sich beide anbrüllen: »Mit dir rede ich nichts mehr!« - »Und ich mir
dir auch nicht!« Man schweigt sich an und geht schließlich unversöhnt zu Bett.
Bevor der Mann das Licht ausmacht, legt er seiner Frau einen Zettel auf den
Nachttisch: »Weck mich morgen um 6 Uhr.«
Als der Mann am nächsten Morgen aufwacht, scheint längst
die Sonne, es ist schon nach acht. Das Bett seiner Frau ist leer, doch auf ihrem
Kopfkissen liegt ein Zettel: »Wach auf, es ist 6 Uhr.«
Ostern – über den Tod hinaus
Der größte Geizhals des Dorfes ließ auf dem Sterbebett den
Lehrer, den Bürgermeister und den Pfarrer zu sich rufen. Als die drei um sein
Bett versammelt waren, sagte der alte Mann: »Ich möchte nicht ohne mein
geliebtes Geld aus dieser Welt gehen. Hier sind drei Umschläge, in jedem
befinden sich 100.000 Mark. Sie müssen mir hoch und heilig versprechen, mir das
Geld auf den Sarg zu werfen, bevor das Grab zugeschaufelt wird.« Jeder der drei
bekam einen Umschlag, prall gefüllt mit Geldscheinen.
Eine Woche später war der alte Mann tot. Auf dem Friedhof
traten nacheinander der Dorflehrer, der Bürgermeister und der Pfarrer an das
Grab und warfen einen Umschlag hinein. Nach der Beerdigung standen sie noch kurz
zusammen. Der Lehrer sagte: »Ich muss mein Gewissen erleichtern. Für unsere
Schule brauchen wir dringend einen neuen Ofen. Ich habe 10.000 Mark aus dem
Umschlag herausgenommen.« Auch dem Bürgermeister lag etwas auf den Herzen: »Das
Dach am Rathaus ist undicht. Ich habe 20.000 Mark herausgenommen. So ist das
Geld wenigstens noch zu etwas nütze.« Der Pfarrer schüttelte den Kopf. »Aber
meine Herren, ich muss mich sehr wundern. Ich habe das ganze Geld herausgenommen
- aber natürlich einen Scheck über den vollen Betrag hineingelegt.«
Nichts an ...
Der kleine Fritz sagt zu seinen Eltern: »Heute war ich bei
Peter zum Essen. Die sitzen am Tisch und haben nichts an.« Die Mutter ist
entsetzt. Nackt beim Essen – wo ist mein Junge da nur hingeraten? Der Vater
fragt: »Stimmt das wirklich, was du da erzählst?« »Ja,« sagt Fritz, »die sitzen
am Tisch und haben nichts an. Kein Radio, keinen Fernseher, keine Musik ...«
Zu spät ...
Zwei junge Damen im Gespräch. Die eine beschwert sich:
»Jedes Mal, wenn ich mich mit einem jungen Mann treffe, ist er schlecht
rasiert.« Die Freundin schlägt vor: »Vielleicht solltest du dich nicht immer
verspäten ...«
Eine wahre Geschichte aus Amerika zu den Zehn Geboten
Am Montagmorgen steigt ein Pfarrer in den Bus, um in die
Stadt zu fahren. Er gibt dem Fahrer einen 50-Dollar-Schein, dann setzt er sich
nach hinten auf einen freien Platz und zählt das Wechselgeld. Dabei merkt er,
dass ihm der Busfahrer einen Dollar zuviel herausgegeben hat. Der Pfarrer denkt
nach. Ein glücklicher Zufall? Oder eine Gelegenheit, ehrlich zu sein? Ach was,
ein Dollar ist doch nicht so wichtig ... Lange überlegt er, bis er schließlich
nach vorne geht und das Geld zurückgibt. Der Busfahrer sagt locker: »Ich habe
schon auf Sie gewartet!« Der Pfarrer fragt: »Woher wussten Sie ...?« »Ganz
einfach. Ich war gestern bei Ihnen in der Kirche und hörte Sie über die Zehn
Gebote sprechen. Da wollte ich nur mal ausprobieren, ob Sie selbst tun, was Sie
anderen predigen!«
Die linke und die rechte Hand ...
Der Kirchenchor eines schwäbischen Dorfes suchte einen
neuen Dirigenten. Ein Bewerber stellte sich vor und gab eine Kostprobe seines
Könnens. Doch bei seinen hektischen Bewegungen hatten die Sängerinnen und Sänger
Mühe, den Takt zu halten. Nachher wurde das älteste Chormitglied gefragt: »Nun,
wie findest du den Bewerber?« Er antwortete: »Das ist ein richtig biblischer
Dirigent. Seine linke Hand weiß nicht, was die rechte tut ...«
Nicht alle sehen dasselbe...
Es war während der Grundausbildung bei der Bundeswehr. Eine
Gruppe Rekruten läuft über einen Acker. Der Unteroffizier will seine Jungs ein
bisschen auf Trab bringen und schreit: »Tiefflieger!« Die Soldaten werfen sich
in den Dreck und gehen in Deckung. Nur einer bleibt stehen, als ginge ihn das
alles nichts an. Mit hochrotem Kopf geht der Unteroffizier auf den Mann zu. Er
brüllt ihn an: »Haben Sie meinen Alarmruf nicht gehört?« Ruhig antwortet der
Soldat: »Herr Unteroffizier, hinter Ihnen steht eine Kuh.« Verblüfft dreht sich
der Vorgesetzte um und sagt: »Ich sehe keine Kuh.« Darauf der Soldat: »Ich sehe
auch keine Tiefflieger.«
Hauptsache Spaß dabei ...
Ein Flugzeug überquert den Atlantik. Die Passagiere hören
eine Durchsage des Piloten: »Hier spricht Ihr Kapitän. Wir fliegen in 11000
Metern Höhe mit einer Geschwindigkeit von 900 km/h. Die Sonne scheint und das
Wetter ist wunderbar. Und nun habe ich noch eine gute und ein schlechte
Nachricht. Die schlechte zuerst: Wir haben uns verirrt. Ich kann Ihnen beim
besten Willen nicht sagen, wo wir uns gerade befinden. Und jetzt die gute
Nachricht: Wir servieren Ihnen auf Kosten der Fluglinie ein Glas Sekt und
wünschen weiterhin viel Spaß und gute Laune!«
Pfingsten - das unbekannte Fest ...
Ein Junge macht Schularbeiten und fragt seinen Vater: "Wie
schreibt man denn »Gewehr«? Mit »e« oder mit »ä«?" Der Vater überlegt ein
bisschen und antwortet dann: "Ich weiß auch nicht so recht ... schreib´ doch
einfach »Flinte«!" Doch der Junge fragt weiter: "Aber wie schreibt man denn
das?" "Na, mit V wie Pfingsten ..."
Im Stich gelassen...
Ein Bergführer ist mit einer Gruppe von Wanderern in den
Rocky Mountains unterwegs. Plötzlich sehen sie einen Grizzlybären auf sich
zukommen. Der Bergführer schreit: "Runter mit den Rucksäcken und dann nichts wie
weg!" Einer der Wanderer fragt: "Glauben Sie wirklich, dass Sie dem Bären
davonlaufen können?" Der Bergführer antwortet: "Ich muss nicht schneller sein
als der Bär, ich muss nur schneller sein als ihr!"
In Australien liegen die Farmen der Viehzüchter oft
meilenweit von größeren Ansiedlungen entfernt. An eine Straßenkreuzung hatte man
deshalb eine kleine Kirche gebaut. Einmal im Monat kam der Pfarrer aus der Stadt
und hielt Gottesdienst für die Farmer und ihre Familien. An einem Sonntag war
jedoch nur ein einziger Mann erschienen. Der Pfarrer fragte ihn: »Mein Freund,
wenn Sie mit einem Wagen voll Heu auf die Weide fahren, um ihr Vieh zu füttern,
und Sie finden nur eine Kuh - werden Sie die Kuh trotzdem füttern?« »Na klar«
antwortete der Farmer. »Dann wollen wir es auch so machen« meinte der Pfarrer.
Er begann mit dem Gottesdienst und ließ vom Psalmgebet über die Predigt bis hin
zum Schlusssegen nichts aus. Als er den Farmer schließlich verabschiedete, sagte
dieser: »Noch ein Wort zu Ihrem Beispiel von vorhin: Ich würde nie zulassen,
dass eine Kuh den ganzen Wagen leer frisst!«
Der singende Pfarrer
In einem schwäbischen Dorf gab es einen Pfarrer, der hielt
sich für einen begnadeten Sänger. An einem Sonntag konnte er sich mehr
zurückhalten und überraschte die Gemeinde mit einem Gesangssolo. Während er
seine Stimme erschallen ließ, sah er, wie einer alten Frau die Tränen über die
Wangen liefen. Nach dem Gottesdienst nahm er die Frau beseite und sagte: "Es
freut mich, daß mein Gesang Sie so bewegt hat. Möchten Sie mir anvertrauen, was
Sie auf dem Herzen haben?" "Nein," antwortete die Frau, "das kann ich nicht
sagen." Der Pfarrer ließ nicht locker: "Bitte erzählen Sie mir, welche
Erinnerung ich in Ihnen wachgerufen habe." "Wissen Sie," sagte die Frau endlich,
"letzte Woche ist mein alter Ziegenbock gestorben. Und als Sie vorhin gesungen
haben - da mußte ich daran denken, wie schön das arme Tier immer gemeckert hat!"
Gottesdienst
Ein Mann kommt von der Kirche nach Hause. Seine Frau fragt
ihn:
"Wie war es heute im Gottesdienst"
"Wir haben gesungen."
"Das kann ich mir denken! Erzähl´ mir was vom Pfarrer."
"Der hat gepredigt."
"Und über was? "
"Über die Sünde."
"Und was hat er gesagt? "
"Er war dagegen."
Herr Jesu Christ, dich zu uns wend (Ev. Gesangbuch Nummer
155)
Zu diesem Lied gibt es eine nette Geschichte aus dem alten
Preußen. Ein Superintendent - so nennt man dort die Dekane - war zu einer
Abendgesellschaft geladen worden. Zu später Stunde erlaubte sich ein junger
Offizier einen Scherz. Er hob sein Glas und brachte folgenden Trinkspruch aus:
"Herr Jesu Christ, dich zu uns wend -
Es lebe der Herr Superintendent!"
Die übrigen Gäste waren sehr verlegen. Wie würde der
geistliche Herr reagieren? Doch der hob ebenfalls sein Glas und antwortete mit
dem zweiten Vers:
"Den Glauben mehr, stärk den Verstand -
Es lebe der Herr Leutnant!"
Gebet eines Pfarrers aus der Bergischen Volkszeitung von
1864
Lieber Gott und Herr!
Setze dem Überfluß Grenzen
und laß die Grenzen überflüssig werden.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
und erinnere die Ehemänner an ihr erstes!
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
und den Deutschen eine bessere Regierung.
Schenke uns und unseren Freunden mehr Wahrheit,
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, die wohl tätig,
aber nicht wohltätig sind,
und laß die, die rechtschaffen sind,
auch recht schaffen.
Sorge doch dafür, daß wir alle in den Himmel kommen,
aber wenn du es willst, noch nicht gleich,
denn heute wollen wir noch fröhlich leben
und Dein Evangelium verkündigen und viele rufen,
damit Dein Haus voll werde.
Amen!
Touristengebet
von Art Buchwald
Lieber Vater, blick gnädig herab auf Deine demütigen
Ferienreisenden, deren schweres Los es ist, in der Welt umherzuziehen, Aufnahmen
zu machen, Ansichtskarten zu schreiben, Andenken zu erstehen und in bügelfreier
Kunstfaserwäsche herumzulaufen. Wir flehen Dich an, O Herr, sieh zu, daß unser
Flugzeug nicht gekapert wird, daß unser Gepäck nicht verloren geht und niemand
merkt, daß es zu schwer ist.
Erleuchte uns bei der Hotelwahl, laß uns funktionierende
Telefone vorfinden und Telefonistinnen, die unsere Sprache verstehen. Verschone
uns mit Post von unseren Kindern, die uns zwingt, den Urlaub abzubrechen.
Geleite uns zu guten, preiswerten Restaurants, wo der Wein
im Menüpreis inbegriffen ist, und hilf uns, das richtige Trinkgeld zu geben.
Mach, daß die Einheimischen um unsertwillen freundlich sind, statt uns danach
einzuschätzen, was wir zur Vermehrung ihrer irdischen Güter beitragen.
Schenk uns die Kraft zum Besuch der Museen, Kirchen und
Schlösser auf unserem Wege, und wenn wir uns statt dessen nach dem Essen ein
Stündchen aufs Ohr legen, so hab Erbarmen; denn das Fleisch ist schwach.
Herr im Himmel, schütze unsere Frauen vor Sonderangeboten,
die sie gar nicht brauchen oder sich nicht leisten können. Führe sie nicht in
Versuchung, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Allmächtiger Vater, laß unsere Männer nicht nach
fremdländischen Frauen schielen und sie mit uns vergleichen. Bewahre sie davor,
sich in Nachtlokalen wie Idioten aufzuführen. Aber vergib ihnen ja nicht ihre
Extratouren; denn sie wissen ganz genau, was sie tun.
Und wenn wir wieder daheim sind, so laß uns Menschen
finden, die sich unsere Filme ansehen und unsere Berichte anhören, damit wir all
die Strapazen nicht vergeblich auf uns genommen haben. Darum bitten wir Dich im
Namen aller Reisebüros von Rang und Namen. Amen.
Humor in der Religionspädagogik
Schülerspruch:
"Morgengrauen ist jenes Grauen, das uns überfällt, wenn wir
in die Schule müssen."
Fragt der Theologie-Professor während der Vorlesung: "Heute
möchte ich über das Gebot 'Du sollst nicht lügen' sprechen. Hat jemand mein
gleichnamiges Buch dazu gelesen?" Nach kurzem Zögern melden sich mehrere
Studierende. "Sehr gut, da haben wir ja eine gute Grundlage. Es erscheint
nämlich erst im nächsten Monat."
Eine Religionslehrerin hatte in ihrer Klasse das Gleichnis
vom verlorenen Sohn vorgelesen und versuchte nun - wie man das so macht - durch
Fragen festzustellen, ob die Kinder es verstanden hatten. "Wer war zornig, als
der verlorene Sohn zurückgekehrt war?" wollte sie wissen. "Na? Jemand hat sich
doch nicht gefreut, als der Sohn heimgekommen war", bohrte sie weiter. - Eine
kleine Hand hob sich, und das dazugehörige Stimmchen fragte zögernd: "Das
gemästete Kalb, Frau Lehrerin?"
Hauptsache fromm ...
In der guten alten Zeit ruft ein schwäbischer Kaufmann nach
Feierabend seinen Lehrling zu sich. »Hast du das Weinfass mit Wasser
aufgefüllt?« - »Jawohl.«
»Hast du Kleister in die Marmelade gerührt?« - »Jawohl.«
»Hast du Kartoffeln in den Heringssalat geschnitten?« -
»Jawohl.«
»Hast du Gips in den Zucker geschüttet?« - »Jawohl.«
»Gut. Dann schließ´ jetzt die Ladentür ab und komm zum
Abendgebet!«
Erwartungen an Weihnachten
Wie jedes Jahr im Dezember wurde in einer Kirche die
Weihnachtskrippe aufgestellt. Doch nach dem 1. Advent fehlte die Josef-Figur.
Nach dem 2. Advent war Maria verschwunden. »Das nächste Mal ist das Jesuskind
dran«, dachte der Pfarrer. »Aber diesmal erwische ich den Dieb!«
Nach dem Gottesdienst am 3. Advent versteckte sich der
Pfarrer hinter der Orgel. Und tatsächlich - ein Junge blieb in der Kirche
zurück. Er ging zur Krippe, doch er nahm das Jesuskind nicht heraus, sondern
legte ein Stück Papier hinein und ging schnell wieder weg. Neugierig faltete der
Pfarrer das Papier auseinander und las: »An das Jesuskind. Wenn ich diese
Weihnachten wieder kein Fahrrad bekomme, siehst du deine Eltern nie wieder!«