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![]() | Diese Urkunden befanden sich im Turmknopf und wurden bei einer Restaurierung desselben aufgezeichnet
Urkunde von 1715
hat damahl regiert
unser gnädigster Landfürstlicher Herr, Herr Johan Philipp Von Greiffenklaw,
Bischof zu Würtzburg Undt Hertzog zu franckhen etc. Der Hoch (geborene ?)
Reichsfrey gebohrne Herr, Herr Frantz Andonig, freyherr Von Dalberg, gebohrner Cämerer
zu wormbs, Ihro Kayserl. Maiestät General Major der Infanterie, wie auch Ihro
hochfürstl. Gn. zu würtzburg obrister über ein battallion zu fus, auch
Oberamtmann Undt wohl (geborene ?) Herr Johann Christoph ..... derzeit wohl
.....ambts Kellern zu Königshofen, ..... wohl (Ehrbaren ?) Herr Johann Georg
alter Centsgraff Undt ambtsschreiber damahl zu Königshofen, der hochwürdige In
gott andächtige Undt wohlgelehrte Harr p. Laurentig profeß In Löbl. Closter
Langheim auch wohl ..... pfarrherrn allhier. Dann Joh. adam
Mauer Schultheis, Undt Johann Dümbling Dorffsmeister, auch ein Ehrbares gericht
wie folgt, Michel Mauer Senior, Jörg Kirchner, Niclas Jäger, Lorentz Krug,
Valtin mauer, Hanß Lurtz (?), Paulus Endres, Caspar Sondamer (?), Jörg
Eschenbach, Hans Scheitler, Bastian Dümbling, gantzer Nachbarschaft ist der
Zeit ........ Anno 1714 ..... Ihro Kayserlicher
Mäyestät, Undt dem aller Christlichsten König im Franckreich am Rain (?) zu
Rasstatt (?) ein Ewiger Fried geschlossen worden, anno 1715 seynt die zwo Neür
Klockhen hirher angeschafft worden, holt die grosse 10 ..... die andere 6
Centner hat der Centner 50 ..... fränkisch ..... gulten zu 15 batzen oder 28
Schilling gerechnet. Suma ..... 800 uff 4 Termin zu bezahlen. Geschehen zur
Merckhershausen dan 14 t. August Anno 1715 Damals hat der
Eymer wein 1712 gewächs 4.... golten das Mltr. Korn 4
.... das maltr. Weitz 2
.... das mltr. gersten
4 .... das malter haber 1
.... Nachricht Von weg
des gantzen Zehnts allhier zu merckhershausen, wir in damaliges Jahr 1715 ist
uffgestrichen worden wie folgt. Der große Zehnt
so der pfarrey allhier Undt dem Spital zu Königshofen zugleich gehört
162 malter Korn
"52 malter weitz
..2 malter gerste
""6 malter Erbes
""4 malter Linsen
-----------------
Suma
472 malter Das kleine
Zehntlein, welches In die hochfürstl. Kellerey Königshofen gehördt, ist
damahl gestrichen worden wie folgt.
16 malter Korn
"4 malter Weitz
--------------
Suma
20 malter Die Zehnt Knegt
haben Von dem großen Zehnt zu lohn 10 .... an geld 16 batzen .... zu baar ....
Undt ..........
"8 malter Korn
2
malter Weitz
--------------
Suma
10 malter Suma Sumarum
....... 502 malter gedreydt Urkunde von 1759
Eß had sich im
Jahrr 1758 ahn dem Kirchknoph und an der helm stangen befunden wie daß creutz
sich habe uhm getrehd und die helm stangen herr vor ..... so had man Eß witerum
Machen lassen, durch einen schiffer decker von friterich Mit namen und had da
Von Zu Lohn gehabt 9 fl und mer daran auß gebesserd, wie auch den Knopf und daß
Creutz ahn gestrich. Zu disser Zeit warr unser genetister Lanßfürst atam
friterich welcher auß baiern herr stamd, warr bischoff und Herzog zu franken,
und bischoff zu bamberg, der ober ambt Man warr Von Traxtorff auß hessen, warr
Ein general, der H. ambß Keller warr Adam Bleibrod bithaüser, der statt
schultheiß in Königß hoffen warr Johann Michell Mattri, der stat schreiber
warr Adam Leo Von Lauter (?) gebürtig, der spitall Ver Walter warr gottfried
..... sein H. Vatter war von Hoffheim gebürtig. Georg Dümbling schultheiß
allhier in Merckherßhausen des ..... Dümblings sohn der disses Schagtell
darzugeben had ihm Jarr 1679. Der Johann atam Mauer Dorfß Meister, nun folgen
die gerichtß Bersohnen Nemlich
Anterß schneiter, Engelberd Dümbling, Johann atam Mauer,
Anterß Dam, hanß Ritter, hanß amberg, Niclauß Lurtz,
Anterß Dümbling, Johann Georg Mauer disser war Lam welchen
Ein Schlagfluß getroffen, Johann georg Jäger, Anterst Dümbling
älter, hanß Diterich. Nun folget die
nachbarschaft valtin Eötter Michell neunhöfer Antoni Mauerß
witib Michell schmit älter baltzer Braun
schulMeister Johann georg Schlümbag
gemeinbeck Caspar Mauer Raffael Bauer Anterß Lutz Johann atam Dümbling
dann Valtin Büller Caspar schüller barbara amberin Anna Jägerin hanß Büller georg Entersen
witib Niclauß Dümbling Michell Eschenbag georg schmitß
kinder Antoni Mauer Johann Michell
schmit Johann atam Dümbling Johann georg Entreß georg Entreß
bartorfß witib hans schneiter bartelß Jägerß
Witib Paulus Dillß
Erben Valin Hanff Michell ambergß
witib Jacob binter Petter Kirchner Metteß Lurtz Johann georg Lurtz Hanß Ritter Johann Michell
Krug Bartelß Mauerß
witib Caspar hillon (?)
Brant Niclauß schüllß
witib Atam graff Christoph Kun Clauß Kirchner Bauluß Jägerß
witib Joseph Dümbling Anterß schneiter Jacob scheitler hanß Eschenbag Valtin Jägerß
Witib Johann georg Kröger
(?) Bernat Enterß Antreß Dümbling
Jünger Anterß Dümbling
älter Hanß georg Dümbling
älter Johan atam Murr Jünger Johan georg Jäger Johan georg Jäger
schmit Hanß Rohr (?) Hironimus Bauer georg hübner Johann Entreß
bartorf Johan georg Dümbling also befinden sich 72 Nachbarn ihm Jarr 1736 ist unsere alte Kirchen Ein gang, so hat die gemein sich bey den Fürsten beglaged sih (?) waren nicht instand dieselbe wieterum auffzuerbauen so ist Es Von ihre hochfürstlich gnaten befollen Worten, daß spitall zu Königßhofen und daß Closter Langheim, willen sih den Zend Zu Erheben haben sollen die Kirchen bauen wir dan auch geschen, daß gottes(haus) ist Von dem beiten Zend Herrn Erbaubt worten Kosted Einen Jetendeill 2250 fl frenkisch tut die Summa 4500 fl Dan Noch haben die nachbarn durch ahn frag deß H. Pfarrß von Kleinbartorff alß Komisariy, waß wirr daran tuhn wollen so hat Man die fur [Fuhren] versprochen ohn Lon, den 37.Jarr ist ..... auff Erlaubt worten, da mall warr H. Patter Mangoll pfarr hier und Johann atam Mauer schultheiß dann ein Taussen siben Hunterd Vier und firtzig haben wirr ..... nachbarn Broces samblich ambtß schultheisen, Von Ano 1718 bis dahin 1744. Daß bierbraurecht Erhalten warr der Johann atam Mauer schultheiß dahier, und schultheiß Von Alschleben, die Zwey Comisary welche dieselbige Zeit den broces gefüret haben, daß ambt hat 4000 f da fürr Zallen Müssen, hat Ein Jätß sigell und Briff darüber, 1756 ist unß Eine glocken Zer strungen so haben wier die zerstrungene wie auch eine Kleine uhm gissen lassen. Die Kleine große wiged 4 Centner und 30 fund die Kleine wiged 1 centner und 66 fund, da Mall awr H. Pater Eügeny Von Closter Langheim Pfarr hier ihm 1757 had der könig auß Broüssen Krig Mit dem Kaisser, der Brüss hod den Curfürsten auß Saxen sein Lant hinweg genomen, und ist in Bömen gefallen und had vill schlacht Mit dem Kaiser getan, die Reichßarme had sich sameln Müssen so had daß getreit in dissen Jarr 1757 4.... daß korn golten 5 fr der witz 3.... der haber, der Centner Hoy 12 btz auch 1 fl Daß Reichß Volt ..... anno in saxen gezog biß auf ................. gegen dem Broüsen in der schlacht ist sehr darVon gelofen, durch Einen falschen generall alß brintz von .......hausen und had zum Kaiser gehalten der frntzoss. wie auch die ......... witer ......... anno ...... witter dem brüsen. Urkunde von 1837
"Da am 23 ten
September 1837 die Helmstange am Thurme wegen Fäulniß herabgethan, und eine
hinaufgerichtet werden mußte, so hat man alldort in einem neuen Schächtelchen,
weil das alte ebenfalls mit den oben liegenden Papieren verfault war, folgendes
zur Kenntnis der Nachkommen mit anderen Papieren aufbewahrt. Nachdem der
geistlichen Fürsten .... worden waren; kam das Fürstbisthum Würzburg im Jahre
1801 an das churfürstliche Haus Baiern, unter dem Churfürsten Maximilian
Joseph. Im Jahre 1806 kam der ehemalige Großherzog Ferdinand von Toskana, weil
letzteres unter den Szepter des französischen Kaisers Napoleon kam, nach Würzburg,
und herrschte als Großherzog über das ehemalige Fürstbisthum Würzburg bis
zum Jahre 1812. Der Großherzog Ferdinand erhielt wieder Toskana, und Würzburg
kam wieder an Baiern, welches nunmehr zu einem Königsreiche vom Kaiser Napoleon
erhoben war. Maximilian Joseph herrschte als König bis zum Jahre 1826. Derselbe
beschenkte seine Unterthanen mit einer Constitution. Auf Maximilian
folgte sein Kronprinz Carl Ludwig August; der gegenwärtig noch herrscht. Gegenwärtig
ist Generalkomißär und Präsident der Regierung zu Würzburg Graf von Rechberg
(?) zum ..... aus Baiern, Landrichter zu Königshofen Carl Grub aus
Mellrichstadt, Rentamtmann zu Königshofen Bernhard Eschenbach aus Königshofen,
Pfarrer Peter Henneberger aus Neustadt Dechant des Kapitels Königshofen,
Vorsteher von Merkershausen Joseph Dümling II, Gemeindepfleger Joseph Dümling
III, und Gemeindedeputierte sind:
Adam Amberg, Häck....
Martin Memmel, Bauer
Nikolaus Jäger, Bauer
Nikolaus Dümling, Bauer
Georg Schwanhäuser Die Gemeinde
besteht gegenwärtig aus 95 Familien, und 65 wahlstimmfähigen Mitgliedern. Der Scheffel Korn,
bair. Gemäß, kostet 9 fl 22 1/2 kr der Scheffel
Waitzen
"
"
13 fl 6 (?) kr. der Sch. Gerste
"
"
9 fl
53 kr. der Sch. Haber
"
"
4 fl - kr. Das Pfund Fleisch
kostet 11 1/2 kr. und die Maas Bier 4 1/2 kr. Merkershausen, den
28 ten Sept. 1837
Zur Beglaubigung
P. Henneberger, Pfr.
Joseph Dümling
Vorsteher
Georg Oefelein
Schullehrer
Michel Spath (?) Schieferdecker aus Oberfladungen
Urkunde von 1863
Geschehen Merkershausen den 9 ten Juli 1863 Am Obigen Tatum
und Jahrgang wurde ein neuer Thurmknopf hinauf gemacht, vom Herrn Schieferdecker
Meister Späth Cölestin aus Schweinfurt und wurde auch die Helmstange
angeschafft von Zimer Meister Örtel (?) von Königshofen. Im Jahre 1862 den 1
ten Juli wurde eine neue Gerichts Organisation eingeführt, die Verwaltung von
der Justitz getrennt. Der Herr könig. Bezirksamtmann heist Brennfleck der Herr
könig Landrichter heist v. Herrlein der könig Notar heißt Andres Hippler der
königliche Rentbeamte heißt Keil (?) der Bürgermeister von Königshofen heißt
Schneider der Stadtschreiber Michel Böhnlein. Der Orts Vorsteher
von Merkershausen Joseph Scheublein der
Gemeindepfleger Georg Schwanhauser Die Gemeinde
Verwaltung Michel Schilling Nicklaus Demling
jung Michel Reichert And... Endres Joseph Mauer Der gegenwärtige
Herr Lehrer Leonard Schmitt Der Herr Pfarrer
Peter Henneberger früher Herr Dechant Der Herr Koperator
Herr Andreas Uehlein Das Getreid hat
gekostet der Scheffel Korn 14 fl Der Scheffel
Weitzen 20 fl. Der Scheffel Gerste 12 fl. Der Scheffel Haber
6 fl Das Maas Wein 24
bis 36 Kr. Das Maas Bier 6 kr. Das Pfund Wolle 55
bis 58 Kr. das Pfd. Fleisch 15 - 16 Kr. Im Jahre 1862
wurde das Ort Merkershausen die Ortsstraßen zu Schausieren angefangen die Bäckergasse
wurde erstergemacht und mit Wasserkandel versehen. Im Jahr 1863 wurde die
Wirtsgasse und die Vogelsgasse hergestellt. Die anderen die nächst folgende
Jahre. Im Jahr 1861 wurde der Kirche geplattet mit Sollenhöffer Blatten. Im
Jahr 1862 wurde die Kirche ausgeweißt und Sch.... angestrichen von Herrn Tünchnermeister
Schmitt in Königshofen. Im Jahr 1864 soll
die Kirche die Altäre und Canzel vergoldet werden von Michel Köberlein in Großeibstadt. Der Jetzge königliche
Revierförster von Königshofen heißt Theodor Ley
kam am Zur Beglaubigung Joseph Scheublein Vorsteher
Urkunde von 1946
"Im Jahre
1946 im Monat September wurde der Turmknopf neu hergerichtet und wieder
aufgesetzt. Die Not der Zeit machte es unmöglich, die Restauration so durchzuführen,
wie es gewünscht war. Eine Vergoldung konnte nicht in Frage kommen. Der furchtbare
Weltkrieg zwischen Deutschland u. den übrigen Völkern hatte unser ganzes
Vaterland in das größte Elend gestürzt. Städte und Dörfer waren durch
Bomben verwüstet. Unser Dorf war durch Gottes Schutz unversehrt geblieben. Dafür
sei dem Allerhöchsten Dank gesagt. Möge sein Schutz auch fürder über unserer
Wohnstätte walten. Die
weltliche Regierung über Bayern liegt jetzt in der Hand der Besatzungsmacht
Amerika U.S.; die geistliche Regierung über unser Bistum führt Bischof Dr.
Ehrenfried von Würzburg. Pfarrer dahier ist seit 1933 Andreas Geißler, als Bürgermeister
waltet Martin Heppt jun., Kirchenpfleger ist Wilhelm Markert. Die Gemeinde
zählt jetzt 365 ortsansässige Bewohner und 231 Fremde, die durch die
Kriegsereignisse aus ihrer Heimat vertrieben oder als Deutsche aus anderen Ländern
ausgewiesen wurden und hier eine Zuflucht fanden. In Folge dessen herrscht hier
Wohnungsnot und Kargheit in Lebensmitteln, da auch die Ernte eine nur Mittelmäßige
war. Gott möge uns beistehen und vor allzuschweren Zeiten gnädig bewahren. Alle, die in späteren Zeiten einmal dieses lesen, mögen unser in Liebe gedenken u. für uns zu Gott bitten - wir aber wollen sie dafür segnen und bitten, dass sie glücklichere Zeiten erleben als wir.
Geschehen am 16. September 1946
Andreas Geißler Martin Heppt Bürgermeister
Urkunde von 1955
Merkershausen, den 18. October 1955 Heute am Feste des
hl. Evangelisten Lukas, den 18. October 1955 wurde die Restauration des Turmes
fertig gestellt und die aus Kupfer getriebene von Gg. Meusert aus Hassfurt für
180 DM gefertigte Kugel mit dem ebenfalls kupfernen Schaft, der 70,00 DM kostet,
auf die Turmspitze aufgesetzt. Die Meister, die den Turm neu gedeckt haben, sind
aus Haard bei Münnerstadt u. heißen: Röder Wilhelm und Söhne. Sie haben in
etwa 4 Wochen mit neuen aus Kaup a. Rh. bezogenen Schiefern den Turm in sehr
sauberer Weise eingedeckt. Vorher war der Turm von Zimmermeister Joh. Werner u.
dem hiesigen Gesellen Dittrich mit neuen Sparren u. neuen Brettern vollständig
versehen und verschalt worden. Der Zimmermeister stammt aus Eyershausen, er
machte ebenfalls die Helmstange neu. Die Vergoldung der Kugel und des Gockels
besorgte Otto Röder von Haard er vergoldete auch einzelne Teile des
neulackierten Kreuzes. Diese wertvolle künstlerisch ausgezeichnete Bekrönung
des Turmes ist zu verdanken dem Bürgermeister Alois Weber, der seit 1952 die
Geschicke der Gemeinde zu deren Nutzen u. Zufriedenheit lenkt und leitet. Ihm
treu zur Seite stehen der 2. Bürgermeister Kuhn Andreas, ferner die Gemeinderäte
Müller Emil, zugleich Gemeindekassier, ausserdem Then Friedrich, der langjährige
Vorstand des Gesangvereins, dann Max Schneider, Mauer Edmund, Scheublein Anton
und der Heimatvertriebene Fröhlich Walter, und Mauer Fridolin, der derzeitig
den 3. Omnibus fährt für die Nachtschicht der in Schweinfurt tätigen
Arbeiter. Mit dem
neurestaurierten Turm leistete die Gemeinde unter Führung des activen Bürgermeisters
ganze Arbeit, denn im Jahre 1954 lies sie das ganze Kirchendach von der gleichen
Firma Röder neu umdecken, nachdem viele Balken ausgewechselt waren. Ausserdem
veranlasste die Gemeinde, dass Herman Düring die gesamte Friedhofmauer innen
und außen neu herrichtete u. mit einer Zementdecke versah. Auch die Mauer
zwischen Pfarrgarten u. Fiedhof wurde miterneuert. So wurde das ganze
Kirchenspiel mit einem neuen Gesichte geschmückt. Die Kosten dieser großzügigen
Restauration belaufen sich
für das Kirchendach auf
4000 DM
für den Kirchenturm
7000 DM
für die Friedhofsmauer
1000 DM
--------------
12000 DM Hand in Hand mit
diesen Erneuerungsarbeiten wurden auch von Seiten der Kirchenverwaltung einiges
getan. Es erfolgte die Beschaffung einer 4. Glocke mit 7 Ztr. von Bochum, die
1800 DM kostete u. den Ton h" erklingen lässt. Dazu wurde das ganze Geläute
elektrisch ausgerüstet und mit automatischem Läutwerk versehen. Kosten 3000
DM. Die Summen wurden aufgebracht durch einen Zuschuß der Gemeinde von 2500 DM
und dem Jagdpacht in der Höhe von 1500. Eine Getreidesammlung ging nebenher.
Hierbei machten sich verdient der frühere Bürgermeister Martin Heppt, dann der
Kirchenpfleger Wilh. Markert mit den Kirchenverwaltern Caspar Wilh. Kuhn, Ludwig
Jäger, Linus Dümling. Mit dem neuen
Gewande des Gotteshauses von Aussen hielt Schritt auch das verbesserte Innere
der Kirche. Es wurden 13 neue Fenster mit Antikglas eingesetzt. Die Kosten
betrugen 3300 DM. Diese Summe wurde mit dem Klingelbeutel zusammengebettelt
(April 1954). Für den Hochaltar wurde ein neuer Panzertabernakel beschafft
(1954). Während die Fenster von der Firma Güntter in Würzburg geliefert
wurden, lieferte den Panzertabernakel die Firma Brander in Regensburg für 900
DM. Auf Maria Himmelfahrt 1955 zierte ein neuer Ankerteppich von Buri, Würzburg
den Altar u. den Chor. Kosten 1584 DM. Die Anstalt,
die neben Kirche u. Friedhof im Blickfeld steht, sollte bei dem neuen Geist der
Zeit auch kein Stiefkind bleiben. Sie erhielt eine vollständige
Innenverbesserung in Möbeln und Anstrich u. eine Wasserleitung, wozu wieder die
Gemeinde 500 DM beisteuerte. Auch die Gärten
vor der Kirche wurden mit neuen Zäunen versehen, die Schule erhielt einen neuen
Gang und Vorhänge. Im Dorfe selbst wurde das Pfarrhaus als 1. Haus innen
restauriert, wozu die Gemeinde bis zum Einzug des Pfarrers Ed. Schneider am 1.
October 1951 etwa 400 DM beisteuerte. Das Landbauamt lies dann 1953 die
Aussenseite des ganzen Pfarrhofes mit einem neuen Gewand bekleiden, das Hochbrückner
in Königshofen lieferte u. das gut u. gerne 3000 DM Geldaufwand verursachte.
Gleich in der Nähe von Schule, Kirche u. Pfarrhof lies 1955 die Gemeinde ein
Feuerwehrhaus errichten mit Gemeindesaal u. Jugendheim mit einem Kostenaufwand
von 15000 DM. Hier soll einmal die Kath. Landjugend sich heimisch machen, um vom
Wirtshaus unabhängig zu werden. Jugendführer ist z.Z. Theo Dömling und Führerin
Rosemarie Ebner. Schauen wir weiter ins Dorf hinein, so sehen wir in der
Vogelgasse unten ein neues Wohnhaus erstehen, das Josef Hartmann erbaut.
Ausgegraben hat den Grund bereits zu einem neuen Wohnhaus vor dem Dorfe Edmund
Mauer, der dann einen vollständigen, ausgebauten Bauernhof sein eigen nennt.
Neben der Anstalt ist ebenfalls bereits der Grund ausgehoben für ein Wohnhaus
mit Schreinerei, wo Wilfried Kuhn sich ansiedeln will. Das
wirtschaftliche Leben in der Gemeinde drängt dem Fortschritt stürmisch
entgegen: so wurde die Flurbereinigung seit 3 Jahren beendet und hat sich
bestens eingespielt. Neun neue Traktoren laufen in der Flur, eine neue
Dreschmaschine von der Gemeinde beschafft summt und brummt z.Z. in den Scheunen,
nachdem bereits eine ganze neue Strohsiedlung vor dem Dorfe sich aufgebaut hat.
Das Erntejahr war ein gutes; besonders Weizen gab es reichlich und gut. Er
kostet z.Z. 21 DM, welchen Preis auch Korn u. Gerste haben. Der Hafer steht auf
etwa 16 DM im Kurs. Kartoffel, das Brot des kleinen Mannes gab es auch
reichlich. Der Ztr. mag auf 5-6 DM sich belaufen. Die Tiere haben ebenfalls
einen guten Preis: ein gutes Pferd dürfte ebenso wie eine gute Nutz- u.
Spannkuh 1200 DM kosten. Die Schweine werden mit 1,20 DM Lebensgewicht
abgegolten. Ferkel kosten 80 DM das Paar. Bewohner hat
das Dorf 518 hier, darunter etwa 480 Katholiken. Die Schule besuchen in der
oberen Abteilung 30, in der unteren Abteilung 40 Kinder. Der 1. Lehrer ist H. Naß,
seit 1. August 1955 hier, die 2. Schule leitet Frl. Kl. Müller, seit 2 Jahren
hier. Die Anstalt besuchen etwa 40 Kinder unter Leitung der ehrw. Schwester
Adelgott. Neben ihr arbeitet Schwester Semina, die auch die Handarbeitsschule
leitet. Die Kranke versorgt Frau Oberin Hyna. Vergessen
seien nicht die Vorgesetzten unseres Dorfes: Der Diözesanbischof, der Dr.
Julius Döpfner (seit 1948 im Amte) der unsere Gemeinde am 1. Juli 1954
visitierte und sehr zufrieden war mit dem religiösen Leben der Kirchengemeinde:
das auch durch 2 Missionen intensiviert wurde von den Oblatenpatres v. Kronach.
Das weltliche Oberhaupt ist Landrat Dr. Grünewald in Königshofen, der für die
Landwirtschaft ungemein rührig sich einsetzt u. die Ruhrstahlgeräte in die
Gegend brachte, die besonders dem kleinen Landwirt sehr zu Nutzen sich auswirkt.
Regierungspräsident ist Dr. Hötzl, Bay. Ministerpräsident Dr. Högner,
Bundes-Kanzler Dr, Adenauer, dem die z.Z. heimkehrenden Kriegsgefangenen ihre
Freiheit verdanken, Bundespräsident Dr. Heuß. Möge der
Allmächtige Herr u. Gott in Anerkennung aller Bemühungen der Gemeinde für das
Heiligtum des Herrn unser Dorf segnen u. behüten vor Krieg u. Hungersnot, vor
Feuersbrunst u. Hagelschlag, vor Seuchen und vor Pestgefahr Mensch und Tier! Mögen
Blitz u. Ungewitter Dorf und Kirch verschonen! Alle Späteren,
die dies lesen, mögen unser gedenken im Gebete! Geschehen zu
Merkershausen im Grabfeld bei Königshofen, den 18.X.1955 Eduard Schneider
Alois Weber Pfarrer
1. Bürgermeister Betreff:
Wirtschaftliche Lage. Zur Zeit fahren jeden Tag vier Omnibusse nach Schweinfurt
zu Kugelfischer u. Schäfer. Von hier fahren jeweils 10 Arbeiter mit. Nach Königshofen
gehen und fahren mit Rad auch 10 junge Leute als Maurergehilfen, als Lehrlinge
in verschiedenen Berufen, auch Mädchen in Bekleidungsgeschäfte, drei Buben
fahren zum Studium dorthin u. nach Neustadt. Ausserdem fahren nach Neustadt zu
Siemens und Schuckert u. zu Preh etwa 10 Männer und Mädchen zu den beiden
elektrischen Werken. P.S. Der älteste Einohner des Dorfes ist der Nachbar der Kirche: Augustin Dömling, 93 Jahre alt. Er ist noch geistig frisch u. auch körperlich in der Lage seinen Spaziergang zu machen. Er ist die lebendige Chronik des Dorfes. |
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an: webmaster@merkershausen.deFür Anfragen an
das Pfarramt: pfarrei@merkershausen.de
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