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2003
2004

 
"Wallfahrer ziehen durch das Land
In langen Fußmärschen wallen sie zum Heiligtum Frankens
Sie kommen aus der Rhön und aus dem Grabfeldgau, aus dem Hassgau und dem Jura
Und immer nehmen sie den gleichen Weg, machen unterwegs Station, ziehen vorbei an verwitterten Bildstöcken und hoch aufgerichteten Wegkreuzen"

Die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen

- das ist ein mühevoller und beschwerlicher Weg.

- das bedeutet Gebet und Buße, Musik und Gesang bis zu der heiligen Stätte, wo die Vierzehn - Nothelfer einen "Rastplatz" gefunden haben.

Alljährlich zieht eine Wallfahrtsgruppe in der Christi-Himmelfahrts-Woche nach Vierzehnheiligen. Dieser Bittgang hat eine lange geschichtliche Tradition. Schon seit dem Mittelalter bestehen enge Beziehungen zwischen Merkershausen und dem Kloster Langheim. Markgräfin Anna von Brandenburg und Adelsfrau von Henneberg, eine Tochter des deutschen Königs Albrecht I., lässt die Kapelle in Merkershausen dem Kloster Langheim übertragen. 1310 wird die genannte Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Im Dreißigjährigen Krieg erlebt Merkershausen die ganze Misere von Pest, Hunger und Krieg. Nach der Zerstörung erfolgt alsbald der Ausbau der Pfarrei und des Pfarrdorfes. 1689 wird ein Konventduale des Klosters Langheim zur Pastoration eingesetzt. Zisterzienser sind es auch, die in der folgenden Barockzeit die Wallfahrt wieder beleben. Vielen Fernwallfahrten bietet der Ortsgastliche Zwischenstation. 

Auch das verbindet Merkershausen mit Vierzehnheiligen: unter dem genialen fränkischen Architekten und Obristen Balthasar Neumann wird 1737 - 1743 (Grundsteinlegung in Vierzehnheiligen) das Gotteshaus in Merkershausen von Grund auf überholt und erweitert. Erst 1797 mit der Übernahme der Seelsorge in Merkershausen durch die Diözese lockern sich die Beziehungen mit Langheim; die Säkularisation von 1803 lässt schließlich die Wallfahrt "sterben". - Die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen wird erst vor 1900 wieder belebt. Aus dieser Zeit stammt auch das Wallfahrtsbild.

Man zog damals geradewegs durch thüringisches Gebiet und legte die Wegstrecke von ca. 70 km an einem Tag (!) zurück. Auch der Rückweg erfolgte ohne Übernachtung. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten die Familien Then und Müller für viele Jahre den Wallfahrtsführer. Eine Krise hatte die Wallfahrt in den 60er Jahren durchzustehen. Einmal fanden sich nur ganze 7 "Wallleut" ein. Die Übernachtungen auf dem Hin- und Rückweg wurden ab 1974 nach Seßlach verlegt, 1978 ließ man das Wallfahrtsbild erneuern. Die Vorderseite schmückt der Frankenthaler Kinderkranz, auf der Rückseite ist eine Pieta dargestellt.

Vorderseite        

 

Heute ist die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen auch während des Jahres ein Gesprächsthema. Im Sommer trifft man sich alljährlich zu einem kleinen Sommerfest. Der Erlös wird u.a. für die Finanzierung eines Busses verwendet, der Senioren und andere Interessenten während der Wallfahrt nach Vierzehnheiligen bringt. Beim Einzug in die Basilika sind dann alle vereint.

Bild unten:
Wallfahrt früher: Bootsfahrt über den Main 
(wurde Anfang der 70er Jahre eingestellt)

Bootsfahrt über den Main

 

Bild unten:
Wallfahrt 1999; letzte Rast auf dem Heimweg am Schloss Brennhausen

 

Text und Bilder aus der Festschrift zur Jubiläumswallfahrt
"100 Jahre Wallfahrt Merkershausen - Vierzehnheiligen"
Autoren: Heusinger Gerhard, Seufert Klaus, Seufert Hugo, Morber Gerhard

Für weitere Informationen bezüglich der Wallfahrt wenden Sie sich bitte an untenstehende E-Mailadresse; wir leiten Ihre Anfrage gern weiter.

 

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Stand: 23. März 2004